Active Sourcing zur Gewinnung von passiven Kandidaten? Der Mix macht's

23 Juni 2022
HR
Recruitment

Um offenen Positionen zu besetzen, reicht es leider nicht mehr einfach eine Stellenanzeige allein auf einem Jobportal zu schalten. Die Suche wird ausgeweitet. Neben Monster, Stepstone oder Indeed werden verstärkt Social Media Kanäle genutzt, um Positionen zu teilen. Aber was, wenn die Anzahl der eingehenden Bewerbungen immer noch zu gering ausfällt? Es bedarf weit mehr, um sogenannte passive Kandidaten für ein Unternehmen zu gewinnen.

Active Sourcing heißt das Zauberwort und hat sich bereits in den meisten Unternehmen als feste Recruiting-Methode etabliert.


Inhalte:

  1. Passive vs. aktive Kandidaten

  2. Active Sourcing intern vs. extern

  3. Vorteile externes Active Sourcing

    durch Personalberater

  4. Der Mix macht’s!


PASSIVE VS. AKTIVE KANDIDATEN

Die besten Kandidaten stehen oftmals noch in einem Arbeitsverhältnis und sind nicht aktiv auf der Jobsuche. Diese sogenannten passiven Kandidaten sind meist nicht auf Jobportalen unterwegs und können mit den gewöhnlichen Recruitingmethoden kaum erreicht werden. Dennoch sind sie nicht abgeneigt ein besseres Jobangebot anzunehmen, sollten ihnen eines offeriert werden.

Rund 60 % gehören der passiven Kandidatengruppe an (Dannhäuser 2020:5). Diese Talente sind ausgesprochen wertvoll, allerdings auch recht schwer zu akquirieren.

Gegenüber den passiven Kandidaten stehen die aktiven Kandidaten. Diese Gruppe besteht aus gut 30 % und gehen aktiv auf Unternehmen und deren Jobangebote ein. Diese Personengruppe agiert vielmals aus einer Unzufriedenheit im aktuellen Job, was nicht pauschalisiert werden darf. Wohnortwechsel oder ähnliche Beweggründe sind ebenfalls zu betrachten. Dennoch hat man festgestellt, dass die Bewerbungen aktiver Kandidaten oftmals qualitativ geringer ausfallen. 

Zurück zu den passiven Kandidaten - Hier stellt sich schnell die Fragen: Wie erreiche ich diese denn? 

ACTIVE SOURCING INTERN UND EXTERN

Active Sourcing hat sich seit einiger Zeit bereits fest in Unternehmen etabliert. Das beschreibt die gezielte Ansprache eben dieser passiven Kandidaten. Dazu werden intern Recruiter engagiert, die nur für das eigene Unternehmen passende Kandidaten für die Vakanzen suchen.
Die aktive Ansprache der Kandidaten hat daher den Vorteil, dass diese über Vorteile einer neuen Position informiert wird und in einen direkten Dialog mit dem Unternehmen tritt.
Ansprachen finden meist online in Karrierenetzwerken wie beispielsweise LinkedIn oder Xing statt. Wichtig zu beachten sei hier die korrekte Ansprache der Kandidaten. So fühlen sich Content Creator anders angesprochen als leitende Verwaltungsmanager. Die Nachricht muss den potentiellen Kandidaten ansprechen und ihn motivieren auf das Unternehmen zuzugehen. 

Active Sourcing kann allerdings auch ausgelagert werden. Dieser Weg beinhaltet das involvieren von externen Personaldienstleistern und Headhunter. Diese werden von einem Unternehmen beauftragt und gehen auf die Suche nach passenden Kandidaten und sprechen vielmals passive Kandidaten an. Auch das Zurückgreifen auf den eigenen Talent Pool ermöglicht schnellen Erfolg.  


VORTEILE DES EXTERNEN SOURCING DURCH PERSONALBERATER 

Auf den ersten Blick mag man über den Kostenfaktor nachdenken, der durch das Beauftragen externer Personalberater entsteht. Allerdings überwiegt das externe Active Sorcing mit erheblichen Vorteilen. 

Nicht nur wird die interne Personalabteilung entlastet. Denn Active Sourcing ist zeitintensiv. Allein das filtern der Kandidatenlandschaft benötigt viel Zeit, als auch die korrekte Ansprache der potentiellen Kandidaten.  

Einer der wichtigsten Jobs eines Headhunters und Personaldienstleisters ist das Pflegen des eigenen Netzwerks. Dazu gehört es einen großen Talent Pool als auch Micro-Netzwerke zu pflegen. Externe Berater haben ein Auge auf die aktuelle Arbeitssituation vieler passiver Kandidaten und können sehr gut einschätzen, welche Kandidaten aus welchen Gründen bereit für einen Wechsel wären. 

Zudem arbeiten sie sehr häufig branchenspezifisch und wissen um die aktuellen Geschehnisse in einer Branche und was Arbeitnehmer und -geber beschäftigt. 

Ganz besonders hervorzuheben sei ebenfalls, dass Headhunter und Personaldienstleister erkennen, welche Kandidaten in welches Unternehmen passen könnten. Wünscht sich ein passiver Kandidat zu 100% remote zu arbeiten, so wissen Headhunter in welchen Firmen diese Konditionen auch zu 100% bewilligt werden und können Kandidaten gezielt mit diesen Vorteilen ins Gespräch bringen.

Ja - externe Personalberater arbeiten für mehrere Auftraggeber, aber das muss gar nicht von Vorteil sein. Denn diese arbeiten kandidatenfokussiert und möchte die besten Vermittlung für ein Unternehmen und den Kandidaten erzielen. 

Es kann durchaus von Vorteil sein, wenn man mit verschiedenen externen Beratern zusammenarbeitet. Da viele Personaldienstleister auf einen bestimmte Branche fokussiert sind, kann man hier auf eben diejenigen Headhunter zurückgreifen, die genau den Bereich abdecken, in dem gesucht wird.

Das B2B Recruiting, also die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und externen Recruitern sollte daher fest in den Recruiting-Mix integriert werden. 


Der Mix macht’s!

Es ist wenig sinnvoll nur auf ein Steckenpferd zu setzen. Denn man kann nicht alle passiven Kandidaten in ein statisches Raster schieben. Der eine mag gerne direkt vom Unternehmen angesprochen werden, der andere möchte gerne vermittelt werden und ein weiterer Kandidat bevorzugt es, sich über ein Stellenangebot aus einer Fachzeitschrift zu informieren. Daher raten wir immer einen strategischen Recruiting-Mix zu schaffen. 

Dazu gilt herauszufinden, welche Positionen sich über welche Methode am besten besetzen lassen. Besonders große Unternehmen haben Positionen in diversen Abteilungen und Karrierestufen zu besetzen. Hier gilt es zu definieren, über welche Recruitingmethode die Vakanz mit dem qualitativ stärksten Kandidaten erfolgreich besetzt werden kann. 

Es dürfen essentielle Gegebenheiten, wie ein attraktives Employer Branding nicht außer Acht gelassen werden, um die Glaubwürdigkeit und Attraktivität zu stärken. 


HAPPY RECRUITING!